Poems from Fred in 1962: Noch ist der Sommer nicht zu ende,
I found these poems written by a mysterious "Fred" in an old book I bought at a used book store while back. It's a series of poems typed on six pages from the summer of 1962. They all seem to be sad reminiscences of better times in Berlin before the Wall went up during the "Berlin Kreis." If anyone should happen to recognize the author or know who this "Jeanylein" might be, or if you actually happen to be Jeany or Traudl or Kurt or Hans Stittel, let me know. I'd really love to know who wrote these and whether der traurige Fred ever cheered up.
Abschied von Berlin im July 1962
Wieder haben wir zu einem Fest geladen,
um unter Freunden nun zu sein;
das Wetter reizt uns nicht zum Baden,
wie bleiben daher lieber auch daheim.
Der Anlass hierzu nun verweg genommen,
koennt traurig manchen von uns stimmen;
Doch seid ihr gerne all hierher gekommen,
der Abschied geh' uns aus den Sinnen.
Das Fest soll jedem von uns geben,
dass was zum Froelichsein er braucht;
Die Gengenwart soll neu aufleben,
kein Kopf vor Sorgen beute raucht.
Eine Familie wollen wir jetzt bilden,
die Harmonie sei uns ein fast Gebot.
Wir scheben in den suess Gefilden,
und Gram und [word missing] sei nun tot.
Bestimmt sind wir in vielen Dingen,
von gleicher Meinung und auch Art;
ein Fest wirt dann sehr bald gelingen,
und jeder findet seinen Naechsten sehr apart.
Das Woerchten Abshied wollen wir vergessen,
vieleicht gibt's doch ein Wiedersehen;
Wir koennen's zeitlich nicht ermessen,
es wirt bestimmt auch wieder schoen.
Als Mittelpunkt des heut' gen Festes,
steht Jeany unser Abentstern.
Sie heute gibt ihr Allerbestes,
sie ist noch hier und gar nicht fern.
Ein jeder darf sie heut umkosen,
und zaertlich flustern in ihr Ohr;
wir brauchen sie nicht auszulosen,
und bilden den gemeinsam Chor.
Viel Freunde sich mit Jeany gut verstanden,
sie gab uns Frohsinn jederzeit ---
geknuepft sind nun die festen Banden,
in mancher Stadt, so weit und breit.
Berlin fuer immer in ihr Herz geschlossen,
sie traeumt noch oftmals von der Zeit ---
wo ringsherum die Blumen sprossen,
und freunde waren nicht sehr weit.
Natuerlichkeit umgab stets ihren Charm,
sie fand das schoene an dem Leben;
und an Gedanken war sie niemals arm,
und konnt so Vielen davon geben.
Es ist so schwer die worte nun zu finden;
und das Gefuehl zu Waelen fur die Stund'.
Die fruendschaft kann uns verbinden,
sei auch das Herz vieleicht jetzt wund'.
Wie so gewohnt an manchen Festen,
so soll es heute wieder sein.
Lasst sprechen mich zu den Gaesten:
hoch lebe unser "Jeanylein!"
Abschied von Berlin im July 1962
Wer gab der Jeany oft die Hand,
wer war mit ihr ausser Rand und Band,
wer liebte auch Berlin ueber alle Massen,
wer war staendig aufgelegt zum Spassen,
wer kehrt umgern zurueck in's Heimatland
und hat die Qualitaeten Berlins erkannt;
es ist unsere liebe Lilo, ihr gilt unser Ruf,
der Schoepfer sie nett und begehrenswert schuf.
So viele Menschen hat sie in's Herz geschlossen,
auf unsern Bill ist sie besonders verschlossen.
Ihre Gedanken werden immer in dieser Stadt verweilen,
und sie wir bemueht sein, hier wieder her zu eilen.
International war ihr bekanntenkreis zu nennen,
sie zur Gleicheit aller Menschen sich tut bekennen.
Ihre Gaeste gingen froh und zufrieden stets nach Haus,
noch niemals brauchte sie werfen jemanden hinaus.
Am liebsten wuerde sie die Jeany nach Amerika begleiten,
doch ihr Fred waere dann un zu grossen Weiten.
Denn auch ihm gilt ihre Sorge und Trachten
und wirt immer sehr aud seinen Ruf jetzt achten.
Sie macht viel Spass und ist sehr tolerant,
diese Eigenschaften von ihrem Fred git erkannt.
Zum Trunke soll sie sich mit Jeany finden,
eine gut freundschaft wird beiden binden.
---- Fred
Abschied von Berlin im July 1962
Nicht nur im Woerten wollen wir den Abend loben,
wir haben schon so Vieles jetzt vieleicht versaemt;
ein Jeder soll sich das nehmen, wonach seine Herz jetzt traemt.
Nur noch der gaeste will ich jetzt bedenken.
Aus Bremen waren zwei Wagen gekommen,
und bei Freunden zu sein, der Liebe zu frommen.
Unser Freund Hans hatte so Sehnsucht nach seine Evaline,
wie garne wuenschen wir ihm bei ihr der Adam zu sein.
Seine Verschicherungsgeschaefte hat er erst einmal in Stich gelassen,
und wir den Abend in der Berliner Luft richtig erfassen,.
Sein richtiger Name ist Hans Stittel --- nett und Littl.
Unsere Freunde Traudl und Kurt sind den meisten bekannt,
ihre Meinung, dass wir aus Berlin fortgehen, eine Schand'.
Doch auch in Bremen werden wir oft zusammen weilen,
und in Gedanken an Berlin, wirt auch dort die Sonne scheinen.
Traudl und Kurt mochten unsern Berliner Kreis sehr gerne
und wuenschen den Freunden, aus Bremen zu sehen die Sterne.
Sie sollen zu uns kommen jederzeit,
der Weg ist wirklich nicht sehr weit.
Aud unsere Gaeste trinken wir einen breiten Streifen,
mit unserm Sekt, dem elden nd reifen.
---- Fred
Traum oder Wirklichkeit?
Sehnsuchtesvolles Erwachen am Morgen,
Nachtdunkle Einsamkeit um mich herum.
Es kommen nun zu schnell die Sorgen
warum is alles doch so schnell vorbei.
War nicht der Traum die Wirklichkeit?
Gestalten nahmen feste Formen an.
Die Liebe war fuer mich bereit,
es war so schoen dabei zu sein.
Dein Atem verspuerte ich ganz nah'
die Brueste lagen fest meiner Hand.
Ich weiss nicht, was danach geschah
mein Herz trat ueber dann von Sinnen.
Wie selig umkoste sich die Haut,
die Nerven waren angespannt!
Wie oft hab ich die Augen dann geschaut
der Mund war nah' -- ganz nah'.
Die Hand strich leise ueber Glieder,
man spuerte leis das Feine beben.
Du sengtest zu mir Deine Lider
und warest so gluecklich doch dabei.
Oh, suss Gebilde eines Traumes,
Du bist geliebt in meinem Zorn!
Di bist die wurzel meines Baumes,
ging doch die Zeit nicht schnell vorbei.
12. August 1962
Abscheidesstunde
Noch ist der Sommer nicht zu ende,
die Schoene Ziet noch nicht vorbei;
was gibt in Leben uns die Wende?
woran bricht jetzt mein Herz entzwei?
Muss alles Schoene einmal enden,
kommt alles wieder einmal neu?
Oh, koennt ich das Schicksal wenden,
waer' dann des Leben gaenzlich frei?
Die Zeit geht ueber uns in Bahnen,
wir kommen oftmals darin um!
Das Leben muss uns neu ermahnen,
man frage nicht weshalb --- warum.
im July 1962
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